«Made in Aargau»

    Die Kurzfilmnacht macht auf ihrer Tour durch die Schweiz im Kanton Aargau halt: Am 13. April im Kino Orient in Baden-Wettingen und am 14. April im Schlosskino in Aarau. Neben vier abwechslungsreichen Kurzfilmprogrammen mit 21 Kurzfilmperlen aus aller Welt kommen die Besucher in den Genuss von drei Filmen im Programm «MADE IN AARGAU», die den Abend eröffnen.

    (Bild: zVg) Filmstill aus ‹Between Classes there are Dreams›

    Jeweils ab 19 Uhr laden das Kino Orient am 13. April und das Schlosskino am 14. April zu einem Kinoerlebnis der besonderen Art ein. Eröffnet werden die langen Nächte des kurzen Films durch ein exklusiv für den Kanton Aargau zusammengestelltes Programm. «MADE IN AARGAU» präsentiert drei aktuelle Filme von Filmeschaffenden aus der Region. Der Essayfilm «Fürchtet euch nicht» von Kezia Zurbrügg und Phi­lipp Ritler thematisiert die Zukunftsangst der Gegenwart. Es wird dunkel. Eine leise Besorgnis vor der Zukunft schleicht sich ein. Menschen ziehen sich zurück, suchen Schutz und Rat, um vorbereitet zu sein auf das Ungewisse. Im Dokumentar-Kurzfilm «Between Classes There Are Dreams» von Simon Weber begleiten die Zuschauer zwei Studenten auf der Suche nach der grossen Liebe und dem richtigen Lebensweg. Im Animationsfilm «Proxy» von Haidi Marburger, Nina Hoffmann, und Ramon Arango bestellt sich eine trauernde Mutter das robotische Replikat ihres verstorbenen Sohnes, der jedoch bald die Grenzen seiner Existenz erkennen muss. An beiden Abenden werden Filmschaffende aus dem Programm anwesend sein, um dem Publikum ihre Filme vorzustellen und spannende Einblicke in ihre Arbeit zu geben.

    Reichhaltige Tradition und kulturelle Vielfalt
    Die Auswahl der SWISS SHORTS zeigt die Schweiz in ihren unterschiedlichsten Facetten. Im Animationsfilm «59 Secondi» beleuchtet Mauro Carraro in bewegender Weise die Liebesgeschichte seiner Eltern, die mit einem der tragischsten Erdbeben in der Geschichte Italiens verknüpft ist. «Facing Mecca» von Jan-Eric Mack erzählt eine zeitgemässe Migrationsgeschichte vor dem Hintergrund einer typischen Schweizer Gemeinde und macht so exemplarisch auf das Schicksal zahlloser Flüchtlinge aufmerksam. «Ins Holz» von Thomas Horat und Corina Schwingruber Ilic dokumentiert zum Abschluss die althergebrachte Tradition des Flössens auf dem Ägerisee auf ästhetisch stimmige Weise und rundet damit ein Programm ab, das beweist, dass sich reichhaltige Tradition und kulturelle Vielfalt nicht auszuschliessen brauchen.

    Schwarzer Humor und skurrile Situationen
    Die weiteren thematischen Programme sprühen nur so vor schwarzem Humor und skurrilen Situationen. So auch der britische Kurzfilm «Standby», der den Arbeitsalltag zweier Polizisten im engen Raum ihres Wagens durchspielt, der Animationsfilm «Edmond», in dem ein Mann mit kannibalistischen Trieben in die Vergangenheit reist, um die Wurzel seiner seltsamen Neigung zu finden oder das Mockumentary «Mr. Death», das den Tod von seiner menschlichen Seite zeigt. So verdichten sich in LIFE IS SHORT die Höhen und Tiefen des menschlichen Daseins in vier kurzen Animationsfilmen und drei Spielfilmen zu einem bewegten Reigen mit einem überraschenden «Happy End».

    WIE DIE TIERE wirft danach einen ebenso ironischen wie entlarvenden Blick auf die verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen Mensch und Tier: Während im holländischen Kurzspielfilm «Botanica» das Animalische im Menschen noch eher im übertragenen Sinne über das Thema Fruchtbarkeit behandelt wird, rollt der britische Dokumentarfilm «Fish Story» eine verrückte Geschichte auf, in der Menschen mit Fisch-Nachnamen eine tragende Rolle spielen. Im finnischen Beitrag «The Date» steht beim Rendezvous zweier Zuchtkatzen plötzlich auch die Männlichkeit eines 16-Jährigen auf dem Prüfstand und im mehrfach ausgezeichneten animierten Musical «Min Börda» aus Schweden singen Fische, Mäuse und Affen im Chor über die Last des modernen Lebens.

    Carte Blanche für «Base-Court»
    Für die Organisation der Tournee in der Westschweiz arbeitet die Kurzfilmnacht neu mit der Kurzfilmpromotionsagentur «Base-Court» zusammen. Die Westschweizer Kollegen präsentieren mit TYPISCH BELGISCH zum Abschluss der Nacht ein unterhaltsames Programm, das auf humorvolle Weise die Eigenheiten unserer Nachbarn im Herzen Europas beleuchtet. Wenn in «Les Tubes» eine Darmspiegelung eine Lebenskrise auslöst, in «De Smet» eine neue Nachbarin das Leben dreier Brüder auf den Kopf stellt oder in «Kapitalistis», der Weihnachtsmann als Kapitalist entlarvt wird, dann zeigt sich die Originalität und der hintergründige Humor des belgischen Kinos von seiner besten Seite.

    pd

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