«Es geht um die Zukunft der Schweiz»

    Für den Unternehmer, Journalisten und Politiker Philipp Gut geht es am 22. Oktober ums Ganze. Wir stünden vor der Frage, welche Schweiz wir wollten. «Meine Wahl ist klar», sagt Gut. «Ich kämpfe für eine freie, neutrale, unabhängige, eigenständige und erfolgreiche Schweiz.» Darum müssten die wirklich bürgerlichen Kräfte unbedingt gestärkt werden.

    (Bild: Nathan Beck) SVP-Nationalratskandidat Philipp Gut im Interview zu den Wahlen.

    Herr Dr. Gut, was steht bei den Wahlen vom 22. Oktober auf dem Spiel?
    Ohne Übertreibung kann man sagen: die Zukunft der Schweiz. Es geht ums Ganze, diese Wahlen sind Richtungswahlen. Wir stehen vor der Frage, welche Schweiz wir wollen. Wollen wir Utopien und Ideologien? Wollen wir immer noch mehr Steuern, Abgaben und Verbote? Wollen wir Stück für Stück aufgeben, was unser Land erfolgreich gemacht hat? Oder wollen wir jene Schweiz stärken, der wir unsere Freiheit, unsere einzigartige direkte Demokratie und unseren Wohlstand verdanken? Meine Wahl ist klar: Ich kämpfe für eine freie, neutrale, unabhängige, eingeständige und erfolgreiche Schweiz. Darum müssen die wirklich bürgerlichen Kräfte gestärkt werden. Die Mitt-links-Mehrheit führt uns schleichend in den Abgrund.

    Sie haben vor und hinter den Kulissen schon viel politische Erfahrung gesammelt. Was ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
    Als Mitinitiator des Referendums gegen das Mediengesetz und Leiter des erfolgreichen Abstimmungskampfs durfte ich hautnah erleben, was unsere direkte Demokratie ausmacht. Auch wenn wir von der Berner Classe politique und den Massenmedien zugedröhnt werden – das Volk lässt sich nicht für dumm verkaufen. Es ist der Chef in unserer Demokratie.

    Warum engagieren Sie sich jetzt auch als Nationalratskandidat?
    Ganz einfach: Wir brauchen Volksvertreter, die die Anliegen und Sorgen der Bevölkerung kennen, ernst nehmen und ihr wirklich eine Stimme geben. Es kann und darf doch nicht sein, dass Volkentscheide wie das Ja zur Masseneinwanderungs- oder Ausschaffungsinitiative von den Parlamentariern nicht umgesetzt werden. Das ist schlicht unerträglich arrogant und demokratiefeindlich. Wir brauchen echte Volksvertreter, nicht Volksverräter.

    Das Topthema des Wahlkampfs ist die Migration. Was läuft da schief?
    Es kommen zu viele und die falschen Ausländer. Alle reden immer von den «Fachkräften». Doch das ist Augenwischerei. Vier von fünf Zuwanderern, die via Personenfreizügigkeit herkommen, sind gar keine Fachkräfte. Wir haben eine quantitativ überbordende, masslose Zuwanderung – und keine Qualität. Das sehen wir zum Beispiel daran, dass trotz des Rekordansturms das Pro-Kopf-Einkommen stagniert. Das heisst: Von der Zuwanderung hat der einzelne nichts. Darum ist klar: Wir müssen die Zuwanderung endlich souverän steuern, wie es das Volk beschlossen hat und wie es in unserer Verfassung steht.

    Was funktioniert im Asylbereich nicht?
    Praktisch gar nichts! Das Asylwesen ist ein milliardenteurer Schwindel auf dem Buckel der Steuerzahler. Die allermeisten Asylbewerber sind gar nicht politisch verfolgt, wie es das Asylgesetz vorschreibt. Es sind Asyltouristen und Wirtschaftsmigranten, die den Platz wegnehmen, der für echte Flüchtling reserviert wäre. So geht das nicht. Damit zerstören wir unsere humanitäre Tradition.

    Wo orten Sie noch weitere Missstände im Asylwesen?
    Leider gibt es noch ganz viele. Nehmen Sie die Rückführungen: Sie finden kaum statt. Wer seinen Fuss in unser Land setzt, kann fast garantiert bleiben – auch wenn er kein Flüchtling ist. Ein weiterer Missstand – eine gefährliche soziale Zeitbombe – ist die Tatsache, dass über 80 Prozent der Flüchtlinge von der Sozialhilfe leben, also vom Geld der Steuerzahler. Das geht in die Milliarden. Auf Dauer können und wollen wir dies nicht finanzieren.

    Eine grosse Herausforderung ist auch die Energiepolitik. Wo liegen da die Baustellen?
    Die Mitte-links-Mehrheit führt uns auch hier in die Sackgasse. Wir haben zu wenig und zu teuren Strom. In einzelnen Aargauer Gemeinden steigen die Strompreise um über 150 Prozent! Wer soll das noch bezahlen? Es kommt einem energiepolitischen Selbstmord gleich, einseitig auf die Elektrifizierung zu setzen und gleichzeitig die sauberen Kernkraftwerke abzustellen. Technologieverbote sind so ziemlich das Dümmste, was sich eine fortschrittliche Gesellschaft leisten kann.

    Ein Dauerbrenner bleibt die Europapolitik. Kann man nach der Beerdigung des Institutionellen Abkommens, des Rahmenvertrags, Entwarnung geben?
    Ganz und gar nicht! Der Bundesrat und die Verwaltung drängen weiter nach Brüssel. Wir müssen wachsam bleiben und unmissverständlich klar machen, dass das Schweizer Volk niemals fremde Richter akzeptieren und niemals die Volksrechte auf dem Altar eines bürokratischen und undemokratischen Gebildes wie der EU opfern wird.

    Wie lautet Ihre Prognose für die Wahlen?
    Ich bin mir sicher, dass die SVP deutlich zulegen wird. Das ist auch bitter nötig. Sie ist die einzige Partei, die auf der Seite des Volks steht und den Willen und den Wunsch nach Begrenzung der Zuwanderung ernst nimmt.

    Interview: Redaktion

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