«Es gibt noch viel zu tun – ich will es anpacken!»

    Publireportage

    An den Gesamterneuerungswahlen des Aargauer Regierungsrates am 20. Oktober steht auch Stephan Attiger für eine weitere Amtsperiode zur Verfügung. Der Vorsteher des Departementes Bau, Verkehr und Umwelt ist seit über zehn Jahren in der Aargauer Regierung vertreten. Der FDP-Politiker aus Baden möchte den Aargau als viertgrössten Kanton auf nationaler Ebene noch stärker positionieren und in wichtigen Themen wie etwa in der Mobilität die Führungsrolle übernehmen. Hier gibt er einen Überblick über seine Arbeit, bei der Klima- und Energiepolitik mit ihren ehrgeizigen Zielen im Mittelpunkt stehen.

    (Bild: zVg) «Wir gestalten den Raum, in dem wir leben!» – nach diesem Motto hat Regierungsrat Stephan Attiger unseren Kanton in den letzten zehn Jahren erfolgreich weitergebracht.

    Sie sind seit 2013 Regierungsrat des Kantons Aargau und leiten seither das Departement Bau, Verkehr und Umwelt. Was gefällt Ihnen an diesem Amt?
    Stephan Attiger: Dass ich die Zukunft des Lebens- und Wirtschaftsraums Aargau aktiv mitgestalten kann. In meinem Departement werden Themen bearbeitet, welche die Bevölkerung sehr direkt und unmittelbar betreffen: Mobilität, Raumentwicklung, Umwelt, Energie. Zudem schätze ich den Dialog und den persönlichen Austausch auf allen Ebenen: Bund, Regionen, Gemeinden – und vor allem auch mit der Bevölkerung.

    Welche Bilanz können Sie ziehen über die elf Jahren im Dienst der kantonalen Regierung, respektive was würden Sie als ganz grosse Meilensteine bezeichnen?
    Wir haben die Verkehrsinfrastrukturen punktuell ausgebaut und Gesamtverkehrskonzepte für alle Verkehrsträger erarbeitet, um die Mobilität der Zukunft sicherzustellen. Für Umwelt und Klima haben wir Strategien definiert und griffige Massnahmen umgesetzt. Zudem tragen wir zu einer möglichst unabhängigen Energie-Versorgungssicherheit und zum Ziel Netto Null bis 2050 bei.

    Sie stehen für die nächste Amtsperiode wieder zur Verfügung. Was hat sie bewogen, nochmals anzutreten?
    In meinem Departement werden Themen bearbeitet, welche die Bevölkerung sehr direkt und unmittelbar betreffen: Mobilität, Raumentwicklung, Umwelt, Energie. Zudem schätze ich den Dialog und den persönlichen Austausch auf allen Ebenen: Bund, Regionen, Gemeinden – und vor allem auch mit der Bevölkerung. Ich bin immer noch voll motiviert, die Zukunft des Lebens- und Wirtschaftsraums Aargau aktiv mitzugestalten und Lösungen für die kommenden Herausforderungen zu finden. Kurz: Es gibt noch viel zu tun – ich will es anpacken!

    Was sind Ihre Ziele für die nächsten vier Jahre?
    Einerseits möchte ich mit meinem Departement die gute Arbeit der Vergangenheit auch in der Zukunft erfolgreich weiterführen. Neben den Herausforderungen in den anderen Bereichen werden weiterhin die Klima- und Energiepolitik mit ihren ehrgeizigen Zielen im Mittelpunkt stehen. Andererseits möchte ich den Aargau als viertgrössten Kanton auf nationaler Ebene noch stärker positionieren und in wichtigen Themen wie etwa in der Mobilität die Führungsrolle übernehmen.

    Der Bund strebt die Energiestrategie 2050 an. Was heisst das konkret für den Energiekanton Aargau. Wo steht er bezüglich der umweltverträglichen Energieversorgung?
    Der Kanton Aargau unterstützt die energiepolitischen Ziele des Bundes und hat diese in seiner kantonalen Strategie energieAARGAU übernommen. Ein kürzlich durchgeführtes Monitoring zeigt, dass wir mehrheitlich auf Zielkurs sind, so etwa bei der Wasserkraft und den neuen erneuerbaren Energien. In den Handlungsfeldern «Nicht erneuerbare Energien», «Gebäude» und «Mobilität» ist dieser jedoch gefährdet. Mit der Annahme des Klima- und Innovationsgesetzes (KlG) im letzten Jahr will der Kanton zudem seine Vorbildfunktion nun stärker wahrnehmen. Wir sind daran, einen Fahrplan mit dem Netto-Null Ziel 2040 für die kantonale Verwaltung zu erarbeiten. Auf der Basis der Ziele des kürzlich vom Schweizer Volk angenommenen Stromgesetzes sind wir daran, die kantonale Energiestrategie energieAARGAU entscheidend zu schärfen.

    Welche erneuerbaren Energien haben im Aargau in Zukunft das grösste Potenzial?
    Bei der Photovoltaik besteht noch ein beachtliches Potential, deshalb fördert der Kanton ihren Ausbau mit einer eigenen Solaroffensive. Der Aargau ist zudem der Wasserkanton – es gilt, die bestehenden Wasserkraftwerke zu optimieren. Eine weitere emissionsarme Energiequelle ist Geothermie. Erste Untergrundanalysen zeigen für den Kanton Aargau ein im schweizerischen Vergleich hohes Potenzial für die Nutzung der Geothermie zur Wärme- und Stromproduktion.

    Was sind die grössten Herausforderungen in der Energiepolitik?
    Der effiziente, sorgsame Umgang mit der vorhandenen Energie und eine kostengünstige, nachhaltige Energieproduktion, dies möglichst ohne Einbussen beim Komfort und unter Wahrung der Versorgungssicherheit. Die erneuerbaren Energien müssen noch besser ausgebaut und integriert werden. Es braucht auch Reservekapazitäten und einen diskriminierungsfreien Austausch mit dem grenznahen Ausland. Das schaffen wir nur gemeinsam – Politik, Wirtschaft, Gesellschaft.

    Auf Bundeseben läuft in Sachen Jagd einiges. Wie steht es im Kanton Aargau mit dem Projekt «Vision Jagd 2025». Was sind hier die grossen Diskussionsgrundlagen?
    Beim Bund läuft zurzeit die Inkraftsetzung der teilrevidierten Jagdgesetzgebung. Für den Kanton Aargau sind insbesondere der Umgang mit dem Biber (Präventionsmassnahmen und Schadensabgeltung), Herdenschutzmassnahmen sowie Anpassungen bei verbotenen Hilfsmitteln wichtige Themen. Der Anpassungsbedarf auf kantonaler Ebene wurde in der Jagdkommission diskutiert. Dabei sind auch die Resultate des Projekts «Vision Jagd 2025» von JagdAargau eingeflossen.

    Welche grossen Projekte in Natur um Umwelt konnten Sie realisieren und welche Vorhaben stehen noch auf Ihrer Agenda?
    Wir setzen unter anderem umfangreiche Naturschutzprogramme und Hochwasserschutzprojekte um. Zudem bauen und unterhalten wir laufend unseren einzigartigen Auenschutzpark Aargau, der dieses Jahr sein 30-Jahr-Jubiläum feiert. Die Arbeit im Auenschutzpark geht weiter, etwa mit den geplanten Projekten in Rietheim, Fischbach-Göslikon oder Villnachern. Ausserdem beschäftigen uns weitere Themen wie die Umsetzung der Revitalisierungsplanung, der Ausbau der Ökologischen Infrastruktur, das Naturschutzprogramm Wald und vieles mehr.

    Kommen wir zu Verkehrspolitik: Wo besteht zurzeit Handlungsbedarf?
    Wir stehen im Mobilitätsbereich vor sehr grossen Herausforderungen – Stichworte dazu sind die optimale Abstimmung zwischen Siedlungs- und Verkehrsentwicklung, dies unter der Prämisse eines prosperierenden Kantons und der Erreichbarkeit als wichtiger Wirtschaftsfaktor, die Sicherstellung der Finanzierung von Bau, Betrieb und Unterhalt der Verkehrsinfrastruktur, die Minimierung der Auswirkungen auf Umwelt und Klima, neue Technologien, welche Perspektiven geben, uns aber auch vor neue Herausforderungen stellen. Mit meinem Departement suche ich pragmatische, nachhaltige und finanzierbare Lösungen für alle Verkehrsträger und den Dialog mit allen Beteiligten.

    Der Aargau ist ein Verkehrskanton. Wie sieht die Mobilitätsstrategie mobilitätAARGAU aus und wie steht es mit der Realisation?
    mobilitätAARGAU zeigt den Weg auf, wie sich der Kanton den genannten Herausforderungen in den unterschiedlichen Raumtypen des Richtplans stellt und eine für den gesamten Raum verträgliche Entwicklung geschaffen werden kann. Sie setzt Prioritäten in der Verkehrsmittelwahl, wie mit den verschiedenen Ansprüchen an Raum und Umwelt umgegangen werden soll und stellt die Weichen für die Mobilität der Zukunft. Bei der Umsetzung sind wir auf Kurs, diese erfolgt in verschiedenen Handlungsfeldern mit aufeinander abgestimmten Massnahmen für alle Verkehrsträger: Fuss- und Veloverkehr, öffentlicher Verkehr, motorisierter Individualverkehr.

    Was wünschen Sie sich für Ihre weitere Amtsperiode?
    Mein persönliches Motto und das des Departements Bau, Verkehr und Umwelt lautet: «Wir gestalten den Raum, in dem wir leben!» Dabei suche ich pragmatische, nachhaltige und zukunftsgerichtete Lösungen und den Dialog mit allen Beteiligten. Ich wünsche mir, dass auch die kommenden Generationen eine solide Entwicklungsgrundlage mit eigenem Handlungsspielraum haben.

    Interview: Corinne Remund


    Zur Person: Stephan Attiger ist seit 2013 Regierungsrat des Kantons Aargau und leitet seither das Departement Bau, Verkehr und Umwelt. Vor seinem Eintritt in den Regierungsrat war er Stadtammann von Baden und Mitglied des Grossen Rats. Auf nationaler Ebene präsidiert er die Bau-, Planungs- und Umweltdirektoren- Konferenz (BPUK), ist Vorstandsmitglied der Konferenz Kantonaler Energiedirektoren (EnDK) und der Hochrheinkommission (HRK) sowie Mitglied der Konferenz der kantonalen Direktoren des öffentlichen Verkehrs (KöV), der Konferenz für Wald, Wildtiere und Landschaft (KWL) und des Gotthard-Komitees. Stephan Attiger ist 57 Jahre alt und wohnt mit seiner Familie in Baden.

    www.stephanattiger.ch

    Vorheriger Artikel«Rentensenkungen sind unnötig und falsch»
    Nächster ArtikelMehr Freiheit, weniger Bürokratie